Erste Schritte, Videokonferenz

Der Bandleader war beim ersten virtuellen Bandmeeting im Jitsi schon begeistert und brachte es auf den Punkt, mit seiner Freude uns alle wenigstens auf dem Bildschirm zu sehen. Das ging allen so. Nun, Videokonferenzen sind nach einem knappen Jahr Corona gang und gäbe. Was noch nicht so leicht geht, sind Proben über das Internet. Also leerer Probenraum und alle sind verkabelt, hören (evtl. auch sehen) sich und können miteinander spielen. Geht das? Wie geht das? Können wir das auch?

Am Anfang einer jeden Innovation muss man sich Informationen beschaffen. Was gibt es? Wie funktioniert es? Wo sind die Hürden? Was brauchen wir dafür?

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Relativ schnell werden die theoretischen Grundlagen klar. Alles steht und fällt mir der Latenz, der Laufzeit des Signals. Das gibt es ja auch schon im Probenraum, unplugged. Hier bestimmt die Schallgeschwindigkeit in der Luft die Latenz. Spielen zwei Musiker weiter als 10m auseinander hören sie bereits die Töne des andern 30ms verzögert und das synchrone Spielen wird behindert.

Das Signal im Internet bewegt sich zwar mit Lichtgeschwindigkeit, wird aber ein paarmal umgerechnet und ist so auch nicht in Echtzeit beim Mit-Musikanten. Durch die Technik muss das Ziel der 30ms in etwa unterschritten werden. Das Tonsignal wird vor dem Versand durch das Intenet in Pakete gebrochen, diese verschickt, auch redundant, dann wieder zusammengerechnet und wiedergegeben. Und zwar von allen Musikern an alle. So wird schnell klar, dass die Leitung schnell sein muss, das Mikrofon direkt am Instrument, kein WLAN Verwendung finden kann und dass wegen all dieser Regeln trotzdem ein gewisser Aktionsradius nicht überschritten werden darf. Die Rede ist von <500km.

Soweit die Theorie, sie ist auf englisch im Video unter Latenz oben ziemlich gut erklärt.

Als nächstes stellt sich die Frage, mit welcher Netz-Topologie die Musiker verbunden werden. Jeder mit jedem oder jeder nur zu einer Nabe in der Mitte, dort werden die Signale wieder verteilt. Jeder mit jedem ist schneller, jeder mit der Nabe benötigt nicht ganz so viel Bandbreite.

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